Als Lehrer ist man ständig auf der Suche. Auf der Suche nach Wegen um den Unterricht abwechslungsreich, kreativ und für die Schüler motivierend zu gestalten. Eine leicht umsetzbare Möglichkeit dafür ist der Einsatz von „Kahoot!

Von: Verena Hebig 

Was ist „Kahoot!“?

„Kahoot!“ ist eine kostenfreie Lernplattform, die auf Spielen basiert. Damit kann im Klassenzimmer gespielt und gleichzeitig gelernt werden, entweder im Team oder kompetitiv „jeder gegen jeden“.

Wie funktioniert es?

Alles, was man als Lehrer tun muss, ist, sich auf der Website von Kahoot anzumelden. Man kann dann auf vorgefertigte Spiele zugreifen oder selbst in Minutenschnelle eigene Aufgaben erstellen. Dabei hat man die Wahl zwischen dem klassischen Multiple-Choice-Aufgabenformat, einem Jumble-Aufgabentyp, bei dem die verschiedenen Antwortmöglichkeiten in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, einer Diskussion oder einer Umfrage.

Bei der gängigen Zuordnungsaufgabe können Fragen mit bis zu vier Antwortmöglichkeiten eingegeben werden. Man legt die richtige Lösung fest und gibt ein, wie viel Zeit den Schülern zur Beantwortung der Frage zur Verfügung steht.

Nach Erstellung des Fragenkataloges kann es auch gleich losgehen: Im Klassenzimmer öffnet der Lehrer -für die Schüler sichtbar, z.B. über den Beamer- sein „Kahoot!“. Es wird entschieden, ob die Spielteilnehmer in Teams oder einzeln gegeneinander antreten. Am Bildschirm erscheint nun eine Pin-Nummer, welche die Schüler zum Beispiel mit ihren Smartphones unter der Spielseite Kahoot eingeben.

Sind alle Mitspieler eingeloggt, kann das Spiel starten. Die zuvor eingegebenen Fragen und Antwortmöglichkeiten erscheinen am Bildschirm. Die Schüler beantworten die jeweilige Frage, indem sie das -hoffentlich richtige- Antwortsymbol auf ihrem Smartphonebildschirm anklicken. Nach jeder Runde erscheint ein Ranking der besten Spieler, am Ende stehen die Sieger fest.

Einsatzmöglichkeiten

Die Einsatzmöglichkeiten dieses Tools sind somit sehr vielfältig. „Kahoot!“s können genutzt werden

  • als Icebreaker, um ein Thema neu einzuführen und vorzustellen.
  • um Wissen zu wiederholen und zu vertiefen.
  • um die Entwicklung des Wissensstandes zu überprüfen, denn man hat die Gelegenheit, beim erneuten Spielen das neue mit dem alten Ergebnis zu vergleichen und zu verbessern.
  • um Teamwork und Zusammenarbeit zu fördern und zu stärken.
  • zur Prüfungsvorbereitung.
  • um die Schüler beim Erstellen eigener „Kahoot!“s selbst in die Lehrer-Rolle schlüpfen zu lassen.

und (das ist neu):

  • als Hausaufgabe mit der mobilen App.

Vorteile

Die Vorteile von „Kahoot!“ sind offensichtlich, denn es gibt nur äußerst wenige Schüler egal welchen Alters, für die der Einsatz eines Spiels im Unterricht nicht motivierend ist. Die Schüler werden zudem in ihrer Lebenswirklichkeit abgeholt, da die Verwendung von Smartphones zum Alltag der jungen Menschen gehört. Mit „Kahoot!“s können gängige prüfungsrelevante Aufgabenformen kinderleicht sehr abwechslungsreich abgewandelt und eingesetzt werden.

Beispiele

Im Englischunterricht einer 12. Klasse der Fachoberschule wurden im Anschluss an das Lesen eines Textes die Multiple-Choice-Aufgaben der Reading Comprehension als „Kahoot!“ dargeboten.

Der LehrplanPLUS der Vorklassen verlangt die bewusste Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit „der englischen Sprache und den mit ihr verbundenen Kulturräumen (z. B. USA, Großbritannien, Australien)“. Im Rahmen dieser Kompetenzerwartung wurde in einer Unterrichtseinheit zum Thema „Großbritannien“ der landeskundliche Wissensstand der Schülerinnen und Schüler anhand eines „Kahoot!“s überprüft. Die Klasse hatte großen Spaß an der Beantwortung der Fragen mit den Smartphones, was sich auch am Siegerfoto erkennen lässt:

Schüler der Friedrich-Fischer-Schule beim Kahoot im Unterricht